Die Hand der Liebe

Die Liebe tastet,
unsichtbar an meiner Hand,
durch dunkle Zeiten.
Jeder Schritt wird sanfter sein,
wenn sie mich leise berührt.

Wie gerne würde ich –
wie eine Trauerweide
am Wasser wohnen,
dem trägen Strom zusehen,
nah am Glitzern
des plätschernden Bachs,
Lichtstrahlen greifen
mit offenen Händen.

Wie gerne würde ich –
nach einem bewegten Herbst
die Ruhe des Winters
in mir bewahren,
die Stille des Schnees
hinübertragen
in eine Welt,
verschleiert vom
kupferroten Morgennebel.

Wie gerne würde ich –
den Frühling empfangen
mit offenen Armen,
wenn über kahlem Land
der erste Schwalbenflug
das Blau des Himmels durchquert,
und Sonnenwärme
mich leise umhüllt
wie ein Mantel gegen die Kälte.

Wie gerne würde ich –
alles, was mich bedrückt,
in kleinen Wellen
versinken lassen.
Und immerfort
die Hand der Liebe spüren,
die mich
über jeden Stolperstein
trägt.

© AH.