Die Erde

Aus den Nebeln ohne Ende,
ohne Beginn dreht sie sich blau
und beständig um ihre Achse.
Einmalig und unbedeutend in den
endlosen Weiten des Alls versucht sie
gepeinigt ihre Wunden zu heilen.

Sie spricht nicht, stellt keine Fragen, aber ...

Sie heult, sie flucht,
ächzend vor Qual über ausradiertes Grün,
in samtschwarzen stürmischen Nächten
versenkt sie ihr Leid in ein
mit Tränen gefülltes Meer.

Sie spricht nicht, stellt keine Fragen, aber ...

Sie verwüstet, sie spaltet
gemeißelte Türme, vom zunehmenden
Sturm gespensterhaft poliert.
Dann wiederum durchtränkt ihr Windgesang
die zerbrechliche Stille mit ein lieblichen Refrain.

Sie spricht nicht, stellt keine Fragen, aber ...

Sie bebt, sie bricht,
vertrocknete Zerbrechlichkeit,
apokalyptischer Wut, flimmern bis
trächtig vom Feuer grunzend
ihre Narben aufbersten.

Sie spricht nicht, stellt keine Fragen, aber ...

Gequält durch Gewalt
treiben Mensch und Natur
langsam auseinander, wer wird
in dieser Kampf bestehen,
Du oder ich oder sie?
Endlos ist nur das All
Wie sie entstanden so
wird sie auch vergehen
und wir mit ihr.

© by AH. 2012