Die Erde, ein leises Echo im Universum
Aus Nebelschleiern,
ohne Anfang, ohne Ende,
dreht sie sich –
blau, still
im ewigen Kreisen.
Ein einziges Leuchten,
verwundet
in der Weite des Alls.
Und doch:
sie heilt,
ohne zu klagen.
Sie spricht nicht.
Stellt keine Fragen.
Aber …
Sie heult im Sturm,
verflucht das Vergessen,
ächzt über das ausgelöschte Grün.
In samtschwarzen Nächten
versenkt sie ihr Weinen
in das salzige Herz der Tiefe.
Sie spricht nicht.
Stellt keine Fragen.
Aber …
Sie spaltet – verwüstet.
Türme aus Stein
zittern im Takt
des aufsteigenden Winds.
Dann legt sich ihr Atem
wie ein ferner Gesang
in die Brüche der Stille.
Sie spricht nicht.
Stellt keine Fragen.
Aber …
Sie bebt – sie bricht.
Dürre flammt auf
aus dem Leib der Erde.
Feuerträchtig
bersten ihre Wunden
und flüstern von Zorn.
Sie spricht nicht.
Stellt keine Fragen.
Aber …
Zerrieben im Streit
von Mensch und Natur
treibt alles
auseinander.
Wer wird bleiben
in diesem stummen Ringen?
Du – ich –
oder sie?
Sie schweigt.
Und das All
hört zu.
Ein Licht verlischt –
kein Ende,
nur Rückkehr
in den Strom
aus Staub,
aus Lied,
aus Ursprung.
Ihr Atem –
eine Spirale im Dunkel.
Ihr Name –
verweht
auf der Zunge der Sterne.
Und wir?
Ein Flackern
im Gewebe der Zeit.
Ein Tropfen
im Herzschlag
der Ewigkeit.
© AH. 2012