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Prosa


Rissbild

Wieder dieser Mann. Verwildert.
Ein Blick, der mich durchquert –
Echo einer früheren Gestalt.

Nicht fremd, nicht vertraut.
Ein Zucken, vielleicht eine Träne.
Wärme an der Wange:
ein Hauch aus einer Zeit ohne Namen.
Keine Frage – und doch Erwartung.

Hinter dem Glas: Flüstern, Atem, der bleibt.
„Unverändert“, möchte der Mund sagen;
die Stille widerspricht.

Sein Blick weiß, wo der Verlust begann
und warum die Schritte hierher führen.
Ein Lächeln als Beruhigung – vergeblich.

Der Gedanke: Scherben.
Und wenn das, was zerbricht, ich bin?

Splitter, die mich zählen,
eins nach dem anderen.

Und wenn der Spiegel hält –
und ich verlösche?