Eine lyrische Miniatur über den Moment, in dem Advent nicht von außen kommt, sondern innen leise auftaucht.
Advent beginnt nicht mit Lichterketten, sondern mit dem ersten Moment, in dem ein Satz in dir abbricht und du dich selbst wieder hörst.
Du sitzt da, die To-do-Liste schreit, das Handy glimmt wie ein ungeduldiges Auge. Du lässt es liegen. Einfach so.
Der Tag läuft weiter, auch ohne deine Antwort.
Auf einmal hörst du wieder: die Heizung knacken, jemand lacht im Treppenhaus, eine Straßenbahn zieht einen Strich durch die Stille.
Nichts Großes ist passiert. Nur du bist kurz aus dem Getriebe gefallen.
Das ist alles, was „Advent“ am Anfang braucht.
Epilog
Still wird es dieses Jahr nicht. Aber wenn irgendwo zwischen Einkaufszetteln, E-Mails und Müdigkeit ein einziger ehrlicher Moment Stille aufleuchtet, ist das schon mehr Advent, als auf jeder Postkarte steht.