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Gedichte

Zimmer ohne Ausgang
Beschlagener Spiegel mit schemenhaften, drohenden Augen an der Wand eines dunklen Flurs; brüchiges Licht, Nebel am Boden.

Die Wände hören mit, der Flur verengt den Raum,
zwei Schritte hinter mir, es flüstern drohende Stimmen;
sie raunen meinen Namen, fern wie kalter Traum,
und jede Tür, die aufgeht, will im Blick verschwimmen.

Der Spiegel hält mein Auge, nicht mein volles Gesicht,
er mustert mich stumm, sein Blick will mich schälen;
ich nicke still, ich weiß: „Das bist du nicht“,
und jedes Wort, das anhebt, will mich tiefer quälen.

Der Flur wird mir zum Wort, er spricht nur leise,
mein Schritt fällt neben mir, geht einsam auf Reise,
und jeder Ausgang bricht, die Stille sinkt in Weiß;

Echo flüstert, schweig“, es wird schon Nacht,
ich bin die Frage selbst, die über dir wacht,
das Licht wird brüchig, der Atem friert zu Eis.