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Notatlyrik

Bahnhof 01:48

01:48
Bahnhof. Kalt.
Neon flirrt;
die Tafel flackert,
Zeilen springen, bleiben leer.
Zug: fällt aus.

Regen prasselt gegen das Gleis,
Papierfetzen wehen umher,
getrieben von kaltem Wind.

Pappbecher, Kaffee lau.
Die Bank schimmert grau,
der Raum zieht still.

Lautsprecher verschluckt Wörter;
ein Restton hängt,
dann nichts.

Die Uhr über Gleis 4
stolpert und läuft weiter.
Ich lese Namen,
keiner sagt mich.
Schlüssel in der Tasche:
vergessen.

Der Wind probt die Halle.
Rollen klappern aus der Ferne,
hören auf.
Ein Schild wackelt,
die gelbe Kante schweigt.

Die Ansage verspricht:
Weitere Information folgt.
Sie folgt nicht.

Ich bleibe stehen.
01:51.
Zug: unbestimmt.
Ich: auch.

Nur Restklang.